Herstellung

Meine Seifen werden im Kaltrührverfahren – Cold Prozess (CP) – hergestellt, das heißt, dass Fette, Öle und Lauge bei einer Temperatur von etwa 30° bis 35° Grad angerührt werden. Kurz bevor der Seifenleim andickt, also der Verseifungsprozess beginnt, können Düfte und andere Zusätze mit eingerührt werden. Dann wird die Seife in Formen gefüllt. Hier beginnt die Gelphase. Durch die chemische Reaktion heizt sich die Seife von der Mitte her auf und die Wärme breitet sich bis zum Rand aus. Um diesen Prozess zu unterstützen, wird die Seife in ein Handtuch oder eine Decke gepackt.
Während der Gelphase kann die Seife Temperaturen bis zu 75° erreichen.

Erst wenn die Verseifungsreaktion sich verlangsamt kühlt die Seife ab, und nach 24 – 48 Stunden ist der größte Teil der Reaktion abgeschlossen. Die Seife kann jetzt ausgeformt und geschnitten werden. Jetzt muss sie 4 – 6 Wochen ruhen und trocknen, in dieser Zeit sinkt der ph-Wert der Seife auf einen leicht basischen Wert von 8 – 9.
Um eine milde, rückfettende und pflegende Seife zu bekommen, muss man den Laugenunterschuss berechnen. Jedes Fett, jedes Öl und manche Zutat hat einen bestimmten Wert – die Verseifungszahl – mit der die Menge des Natriumhydroxid (NaOH), auch Ätznatron genannt, zur Herstellung der Lauge errechnet wird. Je nach gewünschtem Laugenunterschuss, verwendet man prozentual weniger NaOH als für die Verseifung aller Fette und Öle nötig wäre. Möchte ich also eine Seife mit einem Laugenunterschuss von 7% herstellen, muss ich vom errechneten Wert 7% der NaOH-Menge abziehen. Es werden dann nur 93% der Fette und Öle verseift, der Rest – also 7% – bleibt für die Pflege und Rückfettung der Haut übrig. Eine Seife ohne Laugenunterschuss ist für die Haut viel zu scharf. Der noch übliche Begriff Überfettung bedeutet das selbe, ist aber nicht richtig.
Eine tatsächliche Überfettung erhalte ich, wenn ich Seife im Heißverfahren (OHP) herstelle. Hier werden Fette, Öle und berechnete Lauge in einem Topf im Backofen, im Wasserbad auf dem Herd oder im Slowcooker (Crockpot) verseift. Der Seifenleim erreicht hierbei eine Temperatur bis zu 100°. Dieser Prozess dauert ca. eine Stunde, dann ist der Seifenleim fertig durchgegelt und der Verseifungsprozess abgeschlossen. Jetzt kann zusätzlich ein Überfettungsöl hinzu gegeben werden, das nicht mehr in den Verseifungsprozess mit einbezogen wird. Das ist dann eine Überfettung. Diese Seife wäre sofort verwendbar, sollte aber trotzdem noch zwei Wochen trocknen, damit sie sich nicht so schnell verbraucht.

Ich selbst wende das Heißverfahren nicht an, da mir die oft rustikale Struktur dieser Seifen nicht so gut gefällt.

Im Gegensatz zu industriell hergestellten Seifen, denen das Glycerin durch Aussalzen entzogen wird, bleibt bei diesen beiden Verfahren das natürliche, hautpflegende Glycerin enthalten.

Alle meine Seifen werden von einem unabhängigem Labor auf ihre Unbedenklichkeit geprüft und hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet. Die Etiketten sind aus recycelbarem Kraftpapier und die Inhaltsstoffe sind jeweils in Deutsch und in der Fachsprache (INCI) deklariert.

Meine Seifen sind Unikate und können sich in Form, Farbe und Gewicht minimal unterscheiden. Während des Trocknungs- und Lagerungsprozesses verliert die Seife ca. 5 – 10% an Gewicht. Dadurch wird die Seife härter und die Schaumqualität verbessert.

Ich produziere keine Massenware, versuche aber immer jede Seife auf Lager zu haben. Sollte eine Seife einmal nicht verfügbar sein, dauert es ca. 4 – 6 Wochen, bis sie wieder erhältlich ist.